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   VG Oldenburg, 12.02.2002 - 1 A 3457/99   

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VG Oldenburg, 12.02.2002 - 1 A 3457/99 (https://dejure.org/2002,11144)
VG Oldenburg, Entscheidung vom 12.02.2002 - 1 A 3457/99 (https://dejure.org/2002,11144)
VG Oldenburg, Entscheidung vom 12. Februar 2002 - 1 A 3457/99 (https://dejure.org/2002,11144)
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  • BVerwG, 05.07.1994 - 9 C 1.94

    Zurechnung des gewälttätigen Vorgehens der Moslems dem syrischen Staat gegenüber

    Auszug aus VG Oldenburg, 12.02.2002 - 1 A 3457/99
    Um zu beurteilen, ob die Verfolgungsdichte die Annahme einer Gruppenverfolgung rechtfertigt, müssen Intensität und Anzahl aller Verfolgungshandlungen im Verfolgungszeitraum und Verfolgungsgebiet auch zu der Größe der bedrohten Gruppe in Beziehung gesetzt werden (BVerwG, Urt. v. 5. Juli 1994, a.a.O.).

    ,,Referenzfälle" politischer Verfolgung sowie ein ,,Klima allgemeiner moralischer, religiöser oder gesellschaftlicher Verachtung" sind dabei gewichtige Indizien für eine gegenwärtige Gefahr politischer Verfolgung (vgl. BVerwG, Urteil vom 5. Juli 1994, aaO).

    von beachtlichen Nachfluchttatbeständen politische Verfolgung droht (vgl. BVerwG, Urteil vom 5. Juli 1994 ­ 9 C 1/94 ­ BVerwGE 96, 200).

    Dies bestimmt sich nach der erkennbaren Gerichtetheit der Maßnahme, d.h. danach, wie die verfolgte Person deren Zielrichtung bei verobjektivierter Betrachtungsweise beurteilen musste (vgl. BVerfG, Beschluss vom 8. Juni 2000 - 2 BvR 81/00 - InfAuslR 2000, 457, 458; Beschluss vom 1. Juli 1987 ­ 2 BvR 478, 962/86 ­ BVerfGE 76, 143, 166 f.; Beschluss vom 10. Juli 1989, aaO, Seite 348; Beschluss vom 11. Februar 1992 ­ 2 BvR 1155/91 ­ InfAuslR 1992, 152, 154; BVerwG Urteile vom 30. April 1996 und 5. Juli 1994 aaO).

    Bei Übergriffen Privater ist letzteres der Fall, wenn der jeweilige Staat die Eingriffe - wie hier - generell nicht verhindern kann oder diese duldet oder gar unterstützt, weil kein Staat lückenlosen Schutz gegen Maßnahmen nichtstaatlicher Stellen gewähren kann (vgl. BVerwG, Urteil vom 5. Juli 1994 ­ 9 C 1.94 ­ Buchholz 402.25 § 1 AsylVfG, Nr. 173; Beschluss vom 24. März 1995 ­ 9 B 747.95 ­ Buchholz 402.25 § 1 AsylVfG Nr. 177).

  • BVerfG, 10.07.1989 - 2 BvR 502/86

    Tamilen

    Auszug aus VG Oldenburg, 12.02.2002 - 1 A 3457/99
    Politische Verfolgung ist somit grundsätzlich staatliche Verfolgung (BVerfG, Beschluss vom 10. Juli 1989 -­2 BvR 502/86, 2 BvR 1000/86, 2 BvR 961/86 -, BverfGE 80, 315).

    Übersteigt hingegen die Schutzgewährung die Kräfte des konkreten Staates, liegt die Schutzgewährung mit anderen Worten jenseits der dem Staat an sich zur Verfügung stehenden Mittel, so endet seine asylrechtliche Verantwortlichkeit (vgl. BVerfG, Beschluss vom 10. Juli 1989, aaO; BVerwG, Urteil vom 23. Juli 1991 ­ 9 C 154/90 -, BVerwGE 88, 367, 372).

    Dies bestimmt sich nach der erkennbaren Gerichtetheit der Maßnahme, d.h. danach, wie die verfolgte Person deren Zielrichtung bei verobjektivierter Betrachtungsweise beurteilen musste (vgl. BVerfG, Beschluss vom 8. Juni 2000 - 2 BvR 81/00 - InfAuslR 2000, 457, 458; Beschluss vom 1. Juli 1987 ­ 2 BvR 478, 962/86 ­ BVerfGE 76, 143, 166 f.; Beschluss vom 10. Juli 1989, aaO, Seite 348; Beschluss vom 11. Februar 1992 ­ 2 BvR 1155/91 ­ InfAuslR 1992, 152, 154; BVerwG Urteile vom 30. April 1996 und 5. Juli 1994 aaO).

    Eine politische Verfolgung setzt zwar voraus, dass es sich um staatliche Übergriffe handelt bzw. diese dem Heimatstaat zugerechnet werden können (vgl. BVerfG, Beschluss vom 10. August 2000 ­ 2 BvR 260/98 und 1353/98 - Beschluss vom 10. Juli 1989 ­ 2 BvR 502/86 u.a. ­ BVerfGE 80, 315, 334; BVerwG, Urteil vom 6. August 1996 ­ 9 C 172.95 ­ DVBl. 1997, 182; Urteil vom 14. Mai 1997 ­ 9 C 15.96 ­ NVwZ 1997, 1131; Urteil vom 19. Mai 1998 ­ 9 C 5.98 ­ Buchholz 402.25 § 1 AsylVfG Nr. 198).

  • BVerwG, 05.07.1994 - 9 C 158.94

    Asylrecht - Gruppenverfolgung - EntscheidungserheblicheTatsachenfeststellung -

    Auszug aus VG Oldenburg, 12.02.2002 - 1 A 3457/99
    Hierfür muss eine so große Vielzahl von Eingriffshandlungen in asylrechtlich geschützte Rechtsgüter festgestellt sein, dass sich daraus für jeden Gruppenangehörigen nicht nur die Möglichkeit, sondern ohne weiteres die aktuelle Gefahr eigener Betroffenheit ableiten lässt (BVerwG, Urteil v. 5. Juli 1994 - 9 C 158/94 - BVerwGE 96, 200 (206)).

    Die Frage nach der erforderlichen Verfolgungsdichte stellt sich im Grundsatz gleichermaßen bei unmittelbarer wie bei mittelbarer staatlicher Gruppenverfolgung (BVerwG, Urteil vom 5. Juli 1994 ­ 9 C 158/94 ­ DVBl.

    von beachtlichen Nachfluchttatbeständen politische Verfolgung droht (vgl. BVerwG, Urteil vom 5. Juli 1994 ­ 9 C 1/94 ­ BVerwGE 96, 200).

    Außerdem kann bei staatlichen Maßnahmen auch das Bestehen eines Verfolgungsprogramms, für welches etwa Referenzfälle politischer Verfolgung sowie ein Klima allgemeiner moralischer, religiöser oder gesellschaftlicher Verachtung sprechen können, hierfür ein wesentliches Indiz sein (vgl. BVerwG, Beschluss vom 26. Februar 1999 - 9 B 835/98 - Buchholz 402.25 § 1 AsylVfG Nr. 203; Urteil vom 15. Juli 1997 - 9 C 2.97 - Bucholz 402.25 § 1 AsylVfG Nr. 194; Urteil vom 30. April 1996 - 9 C 170/95 - NVwZ 1996, 1110, 1111; Urteil vom 5. Juli 1994 - 9 C 158/94 - NVwZ 1995, 175 f.; Urteil vom 20. Juni 1995 - 9 C 294/94 - NVwZ-RR 1996, 57; Beschluss vom 24. September 1992 - 9 B 130.92 - InfAuslR 1993, 31).

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